DA: Julianne Moore, Tilda Swinton, John Torturro, Alessandro Nivola u.a.
Pedro Almodovar setzt mit der Adaption des Sterbehilferomans „Was fehlt dir“ von Sigrid Nunez seine in LEID UND HERRLICHKEIT (2019) begonnene Auseinandersetzung mit Alter und Tod fort. In Venedig bekam er dafür den goldenen Löwen.
Der Andrang ist groß, als die Bestsellerautorin Ingrid in einer New Yorker Buchhandlung ihren neuen Roman signiert, ein Buch über den Tod. Da tritt eine alte Bekannte an Ingrids Tisch, die beiden kommen ins Gespräch und Ingrid erfährt vom Krebsleiden einer anderen alten Freundin, Martha, einer ehemaligen Kriegsreporterin, die sie seit Jahren nicht gesehen hat. Besorgt sucht sie wenig später Martha im Krankenhaus auf. Trotz deren labilen Zustands ist zwischen den alten Freundinnen schnell wieder eine vertraute Nähe da - und eine Bereitschaft, auf beiden Seiten, wohlwollend ehrlich miteinander und zu sich selbst zu sein. Ingrid beginnt, regelmäßig mit Martha Zeit zu verbringen, die beiden führen ausführliche Gespräche über sich, das Leben und das Sterben, die Liebe und die Kunst. Als Martha ihre Freundin darum bittet, gemeinsam mit ihr einige Wochen in einem idyllisch gelegenen Haus in den Wäldern Neuenglands zu verbringen, erklärt diese sich dazu bereit, wohl wissend, dass die unheilbar erkrankte Freundin dort ihr Ende selbst bestimmen will.
THE ROOM NEXT DOOR ist ein intimes Zwei-Frauen-Kammerspiel, das Almodovar als Auseinandersetzung mit Alter und Sterben nach LEID UND HERRLICHKEIT nahtlos fortsetzt. Unsentimental und untheatralisch, fast nüchtern und leise inszeniert er diese Begegnungen am Ende eines Lebens. Wie so oft verwebt er dabei Zitate, verweist auf andere Werke, in deren Gefühlswelten und Themen er seinen Film verortet.