Mit: Annika Hirsekorn, Rolando Octavio Gonzalez, Dilan Aytac Daniel Czerner, Eric Mulsow u.a.
Paul Raatz‘ Dokumentarfilm begleitet ein Paar aus der Großstadt, das in die Provinzstadt Loitz zieht. Statt nur eine „Fish out of Water“-Geschichte zu erzählen, nimmt er das kollektive Engagement zur Belebung der Region in den Fokus.
Loitz, die fast 800 Jahre alte Landstadt südwestlich von Greifswald, hat wie viele Orte der ehemaligen DDR-Provinz seit der Wende ein Drittel ihrer Einwohner verloren. Ein weiteres Drittel sagen Prognosen bis zum Jahr 2030 voraus. Von einer Tafel erfahren wir vom Förderpreis „Dein Jahr in Loitz“, das „zwei Menschen aus der Großstadt“ in die Stadt holt, „damit sie einen leeren Raum mit Leben füllen“. Annika und Rolando aus Berlin (sie Kulturvermittlerin für Jugendliche, er kamerabasierter Geschichtenerzähler) war es mit ihrem Bewerbungsvideo gelungen, das monatliche Stipendium von 1.000 € und eine Wohnung im Stadtzentrum zu ergattern. Die ganze Stadt erlebten sie vorerst menschenleer und piefig. Was läge näher, als daraus eine klischeesatte Komödie zu drehen? Doch schon nach 10 Minuten weitet sich der Blick des Films vom gesetzten Kontrastprogramm auf andere Schauplätze und Ebenen: zuerst jungen Menschen der Region, die in der ehemaligen Stärkefabrik vor Ort ein Musikfestival hochziehen wollen. Dann zur Nachbarschaft des Städtchens aus der erfreulich viele Menschen den Neuankömmlingen tatkräftig unterstützend zur Seite stehen – oder aus dem Leerstand selbst kreative Räume schaffen wie der Klangkünstler Peter Tucholsky.
Im Anschluss an die Filmvorführung stehen der Autor und Regisseur Paul Raatz sowie der Kameramann und Produzent Jean-Pierre Meyer-Gehrke für ein Gespräch mit dem Publikum zur Verfügung
EINTRITT: 8 € / ERM. 6 €