Darsteller: Rolf Ludwig, Franziska Herold, Evelin Dahm, Johanna Möhring, Änne Ferse, Katja Paryla
Angefragter Gast: Franziska Günther (ehem. Herold)
Aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings in der CSSR durch Truppen des Warschauer Paktes tritt der renommierte Theaterschauspieler Ernst Stein von der Bühne ab und zieht sich ins Private zurück. Er residiert nun in seiner vornehmen Villa auf dem Lande. Dieses Refugium wird bald zu einem Magneten für allerlei illustres Volk, vornehmlich junger, unkonventioneller Leute, die sich einerseits um Stein kümmern, ihn aber auch kräftig ausbeuten. So vergehen zwanzig Jahre. Inzwischen verbindet ihn mit der jungen, politisch umtriebigen Sara so etwas wie ein Liebesverhältnis. Doch Stein lebt bereits in seiner eigenen Gedankenwelt und als Sara ihn auffordert nach Berlin zu kommen, gerät er hilflos in die Wirren des Umbruchs.
Besonders eindrucksvoll ist die Verkörperung des verwirrten ehemaligen Schauspielers durch Rolf Ludwig. Entstanden ist ein höchst politischer Film, der souverän mit den Themen des Protests, des Widerstands und des Rückzugs jongliert, aber auch der emotionalen Komponente der Ereignisse Raum gibt. Für Egon Günther wurde es noch einmal ein ganz persönlicher Film nach vielen Jahren seiner Arbeit in der alten BRD.